Digitale Plattformen können mittlerweile als konstitutiver Bestandteil digitalisierter Kulturen gelten. So scheinen Praktiken wie etwa das Teilen von Reisefotos auf Instagram oder die Suche nach dem nächstbesten Restaurant via Google Maps mittlerweile routiniert, gesellschaftlich akzeptiert und werden selten hinterfragt. Die Bedeutungszunahme von Plattformen in den unterschiedlichsten Sektoren der Gesellschaft, insbesondere mit Blick auf die Transformation von Öffentlichkeiten in digitalen Kulturen, steht im Fokus des Seminars. Dabei rücken vor allem soziale und ökonomische, aber auch Bedingungen der Medialität sogenannter ‚Sozialer Medien‘ in den Vordergrund.
Das Seminar orientiert sich an der folgenden Struktur: In einem ersten Schritt klären wir die Begriffe der ‚Plattform‘ sowie der ‚Plattformisierung‘, um deren Bedeutung in digitalen Kulturen auf die Spur zu kommen. Auf dieser Grundlage fokussieren wir in einem nächsten Schritt die Plattformisierung von Öffentlichkeiten, im Speziellen: Soziale Medien. Dabei widmen wir uns der komplexen Mediengeschichte Sozialer Medien und ihrer ökonomischen und politischen Implikationen. In einem letzten Schritt geht es konkret um die Frage, wie digitale Öffentlichkeiten innerhalb welcher Machtverhältnisse reguliert werden. Wir werden dabei auf menschliche und nicht-menschliche Entitäten blicken, die an der Regulierung Sozialer Medien beteiligt sind (u.a. Content Moderators, algorithmische Empfehlungssysteme, Nutzungspraktiken). Ergänzend werden wir auch auf rechtliche Rahmenbedingungen eingehen, wie sie aktuell im Kontext des Digital Services Act in der EU verhandelt werden. Durch die direkte Anbindung des Seminars an den Forschungsschwerpunkt digitale_kultur profitiert das Seminar insbesondere von der Wissenschaftskommunikationsreihe Theorie|Apparate. Wir werden gemeinsam die erste Episode zum Thema ‚Hate Speech‘ und der Regulierung von digitalen Öffentlichkeiten anschauen und diskutieren (ab 21. Februar hier verfügbar: https://theorie-apparate.de/).